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Die Klassik

Die Klassik:

 

LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 - 1827)

Auch wenn uns heute eine »Geschichte von unten« näher sein mag als eine Auffassung, die das Leben und Wirken »Großer Männer« in den Mittelpunkt stellt, sollten wir darüber nicht vergessen, daß die Menschen der Vergangenheit anders dachten und fühlten. Der sich bereits im 18. Jahrhundert abzeichnende Geniekult bildete im 19. Jahrhundert die Grundlage des Musiklebens, und so darf es nicht verwundern, daß der Komponist, der in seinen Sinfonien das »titanische Ringen« des Originalgenies um Form und Ausdruck dargestellt hatte, zumindest auf dem Gebiet der Instrumentalmusik zum alles beherrschenden Vorbild wurde. Anders als zahlreiche Legenden glauben machen wollen, wurden Beethovens Sinfonien nach ihren überwiegend erfolgreichen Uraufführungen fast schlagartig populär. Im Original sowie bearbeitet für alle möglichen und unmöglichen Besetzungen fanden sie rasch Verbreitung in der gesamten musikalischen Welt, und ihre formalen Neuerungen wurden mitsamt ihrem dramaturgischen Gesamtaufbau von nun an als verbindlich angesehen. Maßstäbe setzte auch die Vergrößerung des Klangapparats, die in der 9. Sinfonie bis zur Einbeziehung von Chor und Gesangssolisten reichte.

Die Bedeutung von Beethovens Orchestermusik für die Komponisten der Romantik kann also kaum überschätzt werden. Das ging so weit, daß manche Komponisten abergläubische Todesfurcht überkam, wenn sie an ihrer neunten Sinfonie arbeiteten. Und in der Tat hat Beethoven selbst hier die Marschroute vorgesteckt: Bruckner, Dvorak und Mahler kamen wie er über ihre jeweilige Neunte nicht hinaus.

Ludwig van Beethoven wurde am 17. Dezember 1770 in Bonn getauft, so daß gemeinhin der 16. Dezember als sein Geburtstag angenommen w i rd. Der Vater, Johann, wirkte als Tenor an der Bonner Hofkapelle und erkannte früh die musikalische Begabung seines Sohnes. Bereits vor seinem achten Geburtstag trat Ludwig in einem Kölner Akademiekonzert als Pianist auf, mit 14 Jahren wurde auch er Mitglied der Hofkapelle. Eine erste Wiener Studienreise zu Mozart im Jahr 1787 mußte Beethoven wegen familiärer Ereignisse vorzeitig abbrechen. 1792 folgte die zweite Reise nach Wien, wo er mit Ausnahme einiger Konzertreisen bis an sein Lebensende blieb. Er nahm nun Unterricht bei Haydn, Schenk, Salieri und Albrechtsberger und gab 1795 im Burgtheater sein Wiener Debüt als Pianist. Im selben Jahr erschien sein op. 1, drei Klaviertrios, im Druck. Im Jahr 1800 stellte sich Beethoven mit den sechs Streichquartetten op. 18 als souveräner Meister jener Musikgattung vor die unter Kennern als die edelste galt, am 2. April erregte er Aufsehen mit seinem ersten eigenen Akademiekonzert, in dem u. a. die 1. Sinfonie zur Uraufführung kam Stationen einer hoffnungsvollen Doppelkarriere als Pianist und Kornponist.

Ein Gehörleiden, das sich schon in diesen Jahren bemerkbar machte und später zu völliger Taubheit führte, verdüsterte das Bild. Beethoven war zunächst gezwungen, seine Laufbahn als Klavierspieler aufzugeben und konnte sich in den letzten zehn Jahren seines Lebens mit der Außenwelt nur noch schriftlich verständigen. Auch wenn sein Ansehen als Komponist trotz einiger weniger Mißerfolge in stetigem Wachstum begriffen war, verbrachte er die letzten Jahre in Bitterkeit. Er starb am 26. März 1827.

 

 

Klaviersonate op.111

Diese Sonate ist Beethovens 32. und letzte Sonate. Er komponierte sie von 1821-22 und widmete sie seinem Schüler - dem Erzherzog Rudolph von Österreich. Diese Sonate galt bis nach Beethovens Tod als unspielbar.

Diese Sonate beginnt mit einem Aufschrei ähnlichen Forte - Akkorden, die in einem seufzenden Pianissimo verhallen. Der erste Satz zeichnet sich vor allem durch seinen lebhaften Wechsel zwischen Forte und Piano aus. Der Zuhörer hat den Eindruck als würde Beethoven hier ein Leben musikalisch wiedergeben - die Härte vom Beginn der Sonate geht in einen heiter beschwingten Teil über um nachher immer wieder und wieder einmal leidend, einmal hart wiederzukehren. Wie im Leben geht es in dieser Sonate ‘mal heiter und ‘mal traurig zu. Der erste Satz endet mit einem fast verschwindenden c-Moll Akkord in pianissimo. Der zweite Satz “Arietta - Adagio molto semplice e cantabile” beginnt mit einer sehnsüchtig klingenden Melodie, die sich immer mehr steigert, bis sie in einem Freudengesang endet, der dem Pianisten alles abverlangt, was nur möglich ist. Der Pianist hat hier sowohl rasend schnelle Läufe zu bewältigen, wie auch technisch besonders anspruchsvolle Stellen mit mehreren Trillern gleichzeitig. Die ekstatische Freude des zweiten Satzes wird zwischendurch immer wieder durch lange pp - Stellen unterbrochen, die das Stück ungemein Spannend machen. Gegen Ende des Stückes kramt Beethoven alle Effekte die er kennt aus seiner Trickkiste um das Stück noch einmal effektvoll ansteigen zu lassen, bevor es innerhalb weniger Takte verebbt und sich in einem fast unhörbarem Schlußakkord auflöst.

WOLFGANG AMADé MOZART (1756 - 1791)

Vom Vater, Leopold Mozart, der als Violinist und Vizekapellmeister am Hof des Salzburger Fürsterzbischofs tätig war, schon als Kleinkind aufs gründlichste im Klavier- und Violinspiel unterwiesen, entwickelte sich Mozart ebenso wie seine um viereinhalb Jahre ältere Schwester rasch zu einem musikalischen Wunderkind. Mehr als die Hälfte seiner Kindheit und Jugend brachte Mozart auf Reisen zu, die ihn mehrfach nach Wien und nach Italien, nach Deutschland, Frankreich, England und in die Niederlande führten. Als Bühnenkomponist trat Mozart, nachdem er bereits einige kleine Sinfonien sowie zahlreiche Klavier- und Kammermusikwerke geschrieben hatte, erstmals im Alter von 11 Jahren in Erscheinung (»Apollo et Hyacinthus«, 1767). Mit »Mitridate, re di Ponto« (1770), dem nach »Bastien und Bastienne« und »La finta semplice« (beide 1768) dritten größeren Bühnenwerk, machte Mozart sich in Italien bekannt. Für Mailand schrieb er in den folgenden Jahren den »Ascanio in Alba« (1771) und »Lucio Silla« (1772). In Salzburg kam 1772 »Il sogno di Scipione« (»Der Traum des Scipio«) heraus, drei Jahre später erlebte in München »La finta giardiniera« (»Die Gärtnerin aus Liebe«, 1775) ihre Uraufführung. Bis zur Premiere des »Idomeneo«, seiner nächsten Oper, vergingen mehr als fünf Jahre, die Mozart teils als Konzertmeister, später als Hoforganist in Salzburg, teils auf Reisen in Deutschland und Frankreich verbrachte. Der Erfolg des 1781 in München uraufgeführten »Idomeneo« bestärkte Mozart in seinem Willen, Salzburg zu entfliehen und ein Auskommen in Wien zu suchen. Vom Kammerherrn des Salzburger Fürsterzbischofs mit einem Fußtritt aus dem Hofdienst entlassen, warf Mozart sich ins Abenteuer einer freien Existenz als Pianist, Klavierlehrer und Komponist. Im Laufe des an künstlerischen Triumphen reichen, aber gegen Ende von finanziellen Sorgen überschatteten Jahrzehnts, das Mozart bis zu seinem Tod, von nur wenigen Reisen unterbrochen, in Wien verbrachte, entstanden sieben weitere Opern, die den Ruhm des Komponisten auf ewig festigten.

 

 

Don Giovanni (Don Juan):

Oper (Dramma giocoso) in zwei Akten, Text von Lorenzo da Ponte, Uraufführung: Prag 1787

 

 

Personen

DON GIOVANNI (Bariton);
KOMTUR (Baß);
DON NA ANNA (Sopran),
seine Tochter;

DON OTTAVIO (Tenor),
deren Bräutigam;

DONNA ELVIRA (Sopran),
eine von Don Giovanni verlassene

Dame aus Burgos;

LEPORELLO (Baß), Don Giovannis Diener;
ZERLINA (Sopran),
Bäuerin;

MASETTO (Baß),
ein Bauer

Sevilla, im 1 7. Jahrhundert.

 

 

Handlung

 

 

1. AKT

Don Giovanni, der stolze Frauenheld, hat nächtens im Hause des Komturs bei dessen Tochter, Donna Anna, sein Glück versucht. Halb vermummt tritt er vor die Tür, Donna Anna ruft um Hilfe. Der Komtur eilt herbei und wird im Duell von Don Giovanni niedergestreckt. Mit seinem Diener Leporello macht Don Giovanni sich davon. Der nächste Eroberungsversuch gilt einer verschleierten Dame. Als Don Giovanni erkennt, wer sie ist, Donna Elvira nämlich, die er einst schmählich verlassen hat, macht er sich aus dem Staub. Donna Elvira, von Leporello über die unzähligen Liebschaften seines Herrn ins Bild gesetzt, sinnt auf Vergeltung und verbindet sich mit Donna Anna, die zusammen mit ihrem Verlobten, Don Ottavio, den Tod des Vaters rächen will. Don Giovanni stellt unterdes der Bäuerin Zerlina nach, die im Begriff ist, sich mit Masetto zu verheiraten. Um leichteres Spiel zu haben, lädt er die Hochzeitsgesellschaft auf sein Schloß. Anna, Elvira und Ottavio mischen sich in Masken unter die Gäste. Ottavio zückt den Degen gegen Don Giovanni, ist dessen Fechtkünsten aber nicht gewachsen.

 

 

2. AKT

Don Giovanni treibt sein verwegenes Spiel weiter: Leporello und er tauschen die Mäntel, und während der Diener, als Kavalier verkleidet, Donna Elvira mit einem Ständchen - Don Giovanni singt, Leporello macht nur die Gebärden dazu - zu einem Spaziergang überredet, macht der als Diener verkleidete Don Giovanni sich an Elviras Kammerzofe heran. Der betrogene Masetto streift mit einigen Bauern durch den Park, um Don Giovanni zu verprügeln. Als er ihn vor dem Hause Donna Elviras trifft, glaubt er, Leporello vor sich zu haben. Don Giovanni schickt die Bauern auf die Fährte seines verkleideten Dieners. Als sie fort sind, nimmt er sich Masetto vor und verprügelt ihn nach Kräften. Leporello wird gestellt und kann sich vor dem Zorn der Bauern nur dadurch retten, daß er sich als unschuldiger Diener zu erkennen gibt. Herr und Diener treffen sich auf einem Kirchhof wieder. Don Giovanni lästert über den Komtur und lädt in seinem Übermut das Standbild des Verstorbenen zum Nachtmahl ein. Und in der Tat pocht der steinerne Gast am Abend an die Tür. Don Giovanni läßt ein Gedeck auflegen. »13ereue!« verlangt die Stimme des Komturs von ihm, aber Don Giovanni weist jede Schuld von sich, unerschrocken tritt er dem Komtur entgegen ... und verschwindet unter Blitz und Donner in der Hölle. Die Betrogenen triumphieren.

Es gibt keine anstößigere Oper als Mozarts »Don Giovanni«. Nicht etwa, weil ihr Held gegen jede Sitte und Moral verstößt und die Oper selbst in ihrer Vermischung von Seria- und Buffa-Elementen mit allen gängigen Regeln bricht. Anstößig ist diese Oper, weil sie in keine Schublade passen will, weil alles in ihr stimmt, was eigentlich nicht stimmen darf. Der Held ist ein Schurke, aber ein sympathischer, während seine Gegenspieler, die für das Gute stehen, so selbstgerecht erscheinen, daß ihr Triumph am Ende reichlich schal ausfällt. Aber ob sie im Recht oder im Unrecht sind, in dieser Oper lügen einfach alle. Nur nicht der Komponist. Er schont keine seiner Figuren, sondern deckt gnadenlos die Tiefen und Untiefen ihres Charakters auf, schert sich nicht um Gut und Böse und um keine Gattungskonventionen. Das ist es wohl, was den »Don Giovanni« zur wahren Oper aller Opern macht.





 
   
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